"Man sehe sich die Kinder an, so wie sie wirklich sind, und nicht wie wir sie uns zu haben wünschen" C. G. Jung
Die fachspezifische Weiterbildung in Säuglings-, Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie orientiert sich am Menschenbild C. G. Jungs, das auf seelische Reifung und Entfaltung ausgerichtet ist. Das Gelingen des seelischen Entwicklungsprozesses hängt wesentlich von bedeutungsvollen und fördernden Beziehungen ab. Emotionale Defizite haben vielfältige Auswirkungen und können bereits bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen zu Krankheitssymptomen und zu Selbstentfremdung führen.
Die Grundkonzepte der Analytischen Psychologie, die zunächst für die Behandlung von Erwachsenen entwickelt wurden, haben sich in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bewährt. Vor allem methodisch unterscheidet sich die analytische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen von der Erwachsenen-Psychotherapie. Neben dem Spiel und anderen kreativen Möglichkeiten ist das Sandspiel nach Dora Kalff ein genuines Element Jung'scher Kinderanalyse.
Die Weiterbildung ist für AbsolventInnen und KandidatInnen der ÖGAP konzipiert und vermittelt eine fachspezifische Qualifikation in Theorie und Methode zur psychotherapeutischen Behandlung von Kindern und Jugendlichen.
Leitung und Kontakt:
Dr. Daniela Eulert-Fuchs: E-Mail: daniela_eulert@yahoo.de
Weiterbildungsteam: Dr. Daniela Eulert-Fuchs, Annika Bugge, Ingrid Fleck, Benedikt Lesniewicz, Gerhard Bujak
Curriculumsentwicklung: Annika Bugge, Benedikt Lesniewicz
Geschichte
An den meisten Jung-Instituten sind seit den 1970er Jahren Ausbildungsprogramme in analytischer Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie etabliert. Die Weiterbildung in Säuglings- Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie (WSKJ) der ÖGAP entstand aus einer Supervisionsgruppe mit Kolleginnen und Kollegen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiteten. Aus diesen Anfängen entwickelte sich im Lauf der Jahre ein Weiterbildungsprogramm, das seit 2008 vom ÖBVP zertifiziert ist. Im Oktober 2016 erfolgte die Anerkennung durch das Bundesministerium für Gesundheit.
Weiterbildungsumfang
Die folgenden Stundenangaben orientieren sich an den Mindestanforderungen, die in der Richtlinie des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen vorgegeben sind.
Theorie und Methodik: mindestens 150 Stunden, die in Blockveranstaltungen angeboten werden
Supervision: mindestens 50 Stunden fachspezifische Einzel- und Gruppensupervision bei einem ausgebildeten SKJ-Lehr-Therapeuten und regelmäßige Fallvorstellung in der Supervisionsgruppe
Selbsterfahrung: 30 Stunden bei einem Lehr-Therapeuten
Psychotherapeutische Praxis: mit Säuglingen, Kindern und Jugendlichen mindestens 200 Stunden
Abschlussprüfung: über zwei ausführliche Fallberichte in Form einer Fallpräsentation und eines Fallkolloquiums
Auf Wunsch kann das Curriculum zugesendet werden
Die erfolgreiche Absolvierung der Weiterbildung ermöglicht den Eintrag auf der Homepage der ÖGAP, der mit dem Bundesministerium für Gesundheit und Frauen verlinkt ist. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich auf der Gesamtliste der SKJ-Psychotherapeuten eintragen zu lassen.